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Giuseppe Calí

Via Repollini 46/94010/AIDONE/ENNA/SIZILIEN/ITALIEN/ITALIEN?

Es geschah, in diesem kaltem dreißigstem November Tag, ganz in der Früh, des Jahres 1946, dass ich zu schreien anfing. Danach eigentlich, braves Kind. Sonntags immer zur Kirche und als ich in die Pubertät kam, erst recht! Die netten Amouren hatten zu diesem Zeitpunkt Freilauf. Ich zog dann an, das Beste was ich hatte und das war nicht viel. Schließlich der Vater, als Carabiniere rühmte sich zwar zur königlichen Familie zu gehören, aber finanziell, da war nichts Königliches. Zu Essen war immer was da. Die Löwin sorgte dafür, danke MAMMA. Vor allem für die Unendlichkeit deiner LIEBE. Zufälligerweise, bin ich da. Nach fünf Kinder, wollten die Eltern nichts mehr davon wissen, aber als Vati, nach zwei Jahren Gefangenschaft in Nord-Caroline, zurück kam, wollte der Ärmste noch mal schauen wie es geht. Et voilà, ich bin da! Schließlich, wollte ich die vielen Skulpturen hauen und schreiben und malen wollte ich. Quatsch! Daran habe ich niemals gedacht. Es geschah nur so, wie es kommen sollte. Ich war Dreizehn und meine erste Liebe, die Silvana, wollte von mir absolut nichts wissen, die blöde Kuh, schließlich gehörte sie zum Kreis der Nobels und Noblesse oblige, was auch heißt: Nobel zu Nobel und ich gehörte nicht dazu. Bis zum Alter von Vierunddreißig, war sie meine einzige wahre Göttin, obwohl ich inzwischen schon geheiratet hatte! Mit siebzehn war ich schon in Frankreich um Geld zu verdienen, um zu studieren, um zu imponieren. Das Leben hat zum Glück seine eigenen Richtlinien und von meinen, wollte es nichts wissen. Nach vielen Jahren in Frankreich, meine Besten übrigens, wanderte ich für ein ganzes Jahr nach Mailand, als Möbelverkäufer und dann fing das Kapitel Deutschland an: Anno 1972, bei verschiedenen Metallfabriken, am Fließband, an Prüfstände, in Chemiefabriken, als Elektriker, in der Baubranche, als Kranfahrer, als Vertreter und ich weiß nicht mehr, wie viel mehr. Dies ist die unendliche Geschichte von einem Sizilianer, leidtragender einer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ungerechtigkeit des italienischen Staates. Eine Geschichte, die schon seit der Gründung Italiens besteht, also seit über 150 Jahre und besser wird es auch nicht.

Und was ist mit der Kunst? Tja, mit der Kunst, das ist eine ganz andere Geschichte, aber wie immer in meinem Leben, spielte eine Dame die erste Geige, und meine Signatur verschmilzt die Beiden. Eine LIEBE die mich tausende Male umgebracht und wieder ins Leben gerufen hat. Die damalige Silvana, ein Kinderspiel im Vergleich zur Jetzigen. Ich habe es überlebt, dank der therapeutischen Wirkung der Kunst. Zehn Jahre lang habe ich Gips gerührt und gestaltet und mit ziemlich all den restlichen brauchbaren Materialien gespielt. Der Künstler war geboren. Ich habe all die Fehler gemacht die man machen kann und muss. Was fertig gestellt war, landete in die Mülltonne. Ich habe mich geärgert und von neuem angefangen. Arbeiten, rauchen und weinen, ja und Wein auch. Das waren meine Lehrmeister. Ein Vorbild habe ich niemals gehabt. Nach dreißig Jahre Bildhauerei, habe ich bestimmt weit über hundert Ausstellungen gehabt; von der Kneipe bis zu Museen und alles was dazwischen liegt. Eine ganze Menge. Eine ganze Menge Arbeit. Als Künstler verstehe ich mich genauso Groß und genauso Klein wie jeder andere auch: Keiner unter mir und keiner über meinen Kopf, deshalb kein Hut.

Meine Skulpturen, in Naturstein, Granite, Marmore, Diabase, Anröchter Dolomit, usw., stellen eine Welt dar, die nur meine Welt ist, ohne fremde Einflüsse. Wie Gut und wie Nicht gut sie ist, das steht mir nicht zu, zu urteilen. Das, mein lieber Betrachter, das ist dein Bier. AMEN.

 

KÖLN /08/Dez./2012. CALI   GIUSEPPE.

 

P. S.

Seit dreißig Jahre schreibe und male ich auch. Willst du was sehen?